Patenschaft/Grußwort

Unser Leben und Sterben, unsere Geburt und unser Tod gehören untrennbar zusammen.

Und dennoch verdrängen wir Sterben und Tod aus dem öffentlichen Leben, aus unserem Freundeskreis und sogar aus unseren Familien und Partnerschaften. In einer scheinbar alles möglich machenden und sehr konsumorientierten Gesellschaft gibt es für das Ende des Lebens keinen würdigen Platz.

So kommt es, dass für uns der Gedanke an den Tod zutiefst erschreckend ist, und umso erschreckender wird, je weniger wir uns mit ihm beschäftigen. Die Einsicht, dass Sterben und Tod sich auch durch eifrigste Verdrängung nicht verhindern lassen, reift erst langsam.

Die Marianne und Hans-Michael Kay-Stiftung setzt sich dafür ein, unseren Ängsten und Nöten als sterbende und manchmal dabei todkranken Menschen wieder einen Platz im Bewusstsein der Gesellschaft zu geben.
Unsere Vorstellung was „tot sein“ bedeutet, sind vielfältig. Aber die Angst vor dem Sterben, die große, verständliche Angst vor der Ohnmacht und Hilflosigkeit, die wir vor dem Lebensende empfinden, die können wir mildern. Mit einem großen Angebot von Hospizen, Palliativstationen und ambulanten Hospizdiensten will Hamburg seinen Bürgern einen angst- und schmerzfreien Abschied in Würde ermöglichen.

Sterbebegleitung ist von großer Bedeutung für unser humanitäres Selbstverständnis, und die Hospizbewegung zeigt, dass diese Bedeutung in wachsendem Maß begriffen wird. Die Marianne und Hans-Michael Kay-Stiftung unterstützt das zivilgesellschaftliche Engagement und die Orte, an denen die Würde des Menschen auch in seiner allerletzten Lebensphase gewahrt wird.
Ich wünsche ihr dabei allen Erfolg und viele Unterstützer.

Senator Dietrich Wersich
Präses der Behörde für Soziales,
Familie, Gesundheit und Verbraucherschutz